Geschichte des Angklung Orchesters Pada Suka Zürich

Vorwort

Zum 35. Vereinsjubiläum (2015) hat Margrit Wölfli, unsere frühere und langjährige Präsidentin, die Vereinsgeschichte im vorliegenden Artikel festgehalten. Den Leser erwartet eine umfangreiche, interessante Fundgrube an historischen Ereignissen und Fakten, die noch heute gültig sind.
Vielen Dank Margrit, dass du dein Wissen an uns weitergegeben hast.

 
Diese grosse Dokumentation ist für den Leser eine Herausforderung. Die vorliegende erste Fassung wird zu einem späteren Zeitpunkt mit weiteren Bilder und Layouts ergänzt. Ich wünsche dem Benützer schon jetzt eine unterhaltsame Lesestunde. (September 2015 Webmaster)

 

    Inhaltsverzeichnis

 

Herkunft des Instruments

Indonesien hält unzählige Melodien bereit für den, der sich mit der Musik dieses grossen Landes befassen will. Musik, geprägt von der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung und einer einzigartigen Natur und Kultur.

Mannigfaltig zeigen sich auch die indonesischen Instrumente. Zu diesen zählt das aus dem Gebiet der Sundavölker stammende Bambusinstrument Angklung. Sein Name ist zusammengesetzt aus „angka“ gleich Ton und „lung“ gleich gebrochen oder unterbrochen. Eine treffende Beschreibung.

Seine Existenz kann bis ins Neolithikum, der jüngeren Steinzeit (2500 – 500 v. Chr.) nachgewiesen werden. Benutzt wurde es für verschiedenste Anlässe und Zeremonien, für Volksfeste, bei der Reisernte, zur Unterstützung der Arbeiter und als Rhythmus-Instrument. Es hat sich von seiner ursprünglichen Heimat im Westen Javas, von Bandung, Bogor, Cirebon usw., im 20. Jh. bis nach Europa und in die Schweiz ausgebreitet.

Wir freuen uns ganz besonders, dass das Angklung, unser Musikinstrument, im 21. Jahrhundert (2010) zum Weltkulturerbe (Liste der Meisterwerke) erklärt worden ist.

Weshalb ist dieses, auf den ersten Blick einfach erscheinende Instrument so faszinierend und beliebt? Ist es sein ausgeprägter Klang? Seine Beschaffenheit? Sein Anspruch, viele Spieler in einem Orchester zu vereinen oder der Eindruck, es sei leicht zu handhaben? Argumente, die alle ein wenig zutreffen mögen.

Ein beeindruckender Chor verschieden schwingender Töne ist es, was Angklungmusik ausmacht.

Westliche Melodien und Instrumente eroberten Indonesien und liessen das Angklung als Melodie-Instrument in Vergessenheit geraten. Dass es nach Jahren den Weg aus seinem „Dornröschenschlaf“ fand, verdankt es Bapak Daeng Soetigna. 1938 gab es keine fertigen Instrumente mehr zu kaufen. So versuchte er, sie selbst herzustellen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand er einen achtzigjährigen Mann, der ihn lehrte, wie ein Angklung anzufertigen ist. Die ersten Instrumente genügten seinen Ansprüchen nicht, deshalb suchte und fand er einen Weg, sie weiter zu entwickeln. Daeng Soetigna und seinem Schüler Udjo Nglagewa ist die Erweiterung des Instruments von der Pentatonik (fünf Töne) zur Diatonik zu verdanken.

Udjo Nglagewa, auch Pa Udjo genannt, wurde durch seine Arbeit mit Jugendlichen und den Musikvorführungen in Bandung für Touristen weltweit bekannt.

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Herstellung

Bambus, diese robuste, anpassungsfähige und hoch geschätzte der Gruppe Gräser zugeordnete Nutzpflanze hat die Menschen schon immer in ihren Bann gezogen. Dank der Härte des Holzes dient Bambus ebenso als Rohmaterial für unterschiedlichste Bedürfnisse wie auch als Klangkörper für Musikinstrumente.

Für die Herstellung eines Angklung findet meist der schwarze Bambus „Bulung“ oder der etwas hellere gelbliche „Temen“ Verwendung. Zwei handbreit oberhalb der Wurzel wird er am Ende der Regenzeit geschnitten. Früher lagerte er anschliessend für einen Monat in fliessendem Gewässer oder in Schlamm, wodurch er resistenter gegen Befall von Schädlingen wurde. Das für den Bau eines Instruments geeignetste Baumaterial ist eine an einem schattigen luftigen Platz getrocknete Bambusröhre.

Die Röhren des als Idiophon (selbstklingend) bezeichneten Instruments hängen in einem Rahmen. Schlagen sie durch eine kurze Bewegung an die unten angebrachten Zapfen der quer liegenden Röhre, entsteht ihr charakteristischer Klang.
Handarbeit und ein subtiles Gehör bringen die speziell ausgesuchten Bambusröhren zum Klingen.

Die Sopraninstrumente mit ihren zwei Klangröhren sind in der Oktave aufeinander abgestimmt. Eine etwas wärmere Klangfarbe erhalten z. B. die Altstimmen durch zwei Röhren der unteren Tonlage und einer Röhre der oberen Stimme. Längere Röhren erfordert der Klang der Tenor-, Bariton-, Bass- und Rhythmusinstrumente (vier Röhren).
Optisch wie auch klanglich besonders beeindruckend ist der Hängebass mit seinen stattlichen Bambusröhren. Ein Bass- und ein Sopran-Arumba (ähnlich einem Xylophon) vervollständigen unser Orchester-Instrumentarium, wobei sich je nach Melodie auch Chimes, Trommel und Glockenklänge dazugesellen.

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Notenschrift

Indonesische Melodien wurden mündlich überliefert und erst später in der Singstimme als Zahlennoten aufgezeichnet. Verschiedene Farben wiesen auf die Tonlage (Do: immer die Zahl 1) der zu spielenden Töne hin. Sie führten den Spieler durch alle Register. Diese Zahlennoten wurden übernommen, anfangs auf Packpapier notiert und mit Hilfe eines Taktstocks angetippt und zwei- bis dreistimmig gespielt. Diese Art des Musizierens konnte nicht lange befriedigen. Mit den ersten sorgfältig handgeschriebenen Notenblättern vergrösserte sich das Repertoire. Mit den Jahren drängte es sich auf, die Noten zwar weiterhin in Zahlenform, jedoch in unserem System (diatonische Tonleiter mit 7 Grundtönen) aufzuzeichnen. Diese Anpassung1990 vereinfachte die Noten-Niederschrift und -Erfassung stark.

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Der Weg des Angklung in die Schweiz und zum eigenständigen Orchester und Verein

Reisegruppen des damaligen Vereins ISIG (Indonesisch-Schweizerische Interessengemeinschaft) begegneten 1971 nebst all den faszinierenden Schönheiten Indonesiens erstmals auch den Klängen eines Angklung Orchesters von Pak Udjo. Dieses Erlebnis beeindruckte sie. Die Melodien und der Klang der Angklung verbunden mit der Möglichkeit, das Instrument bei der Vorführung selbst in die Hände nehmen und mitspielen zu können, begeisterte sie. So entstand der Wunsch, hier in der Schweiz Angklung zu spielen.
Die dafür benötigten Instrumente wurden von einer weiteren Reise nach Indonesien mitgebracht.

Ein erstes Orchester mit dem Namen „Angklung Orchester der ISIG Zürich“ wurde gegründet.

Verschiedene Namen sind mit diesen Anfängen des Orchesters eng verbunden, Namen von Reiseveranstaltern wie Arthur Gubler, von in Indonesien lebender Schweizer und ganz besonders von Kartodhieredjo (Lui) und Ibu Darminah Luwarso, die als tolerante Botschafter der indonesischen Kultur und Vermittler zwischen der Indonesischen Botschaft und der damaligen Organisation Darmah Wanita in Bern sehr viel für das Orchester bewirkten. Aber auch jene der Mitglieder Rudi Wilopo, Roland Oldani, Eugen Morf, Heidi Frei und Alice Hochstrasser.

Mit dem grösser werdenden Interesse am Angklung wuchs die Mitgliederzahl. Dieses erste Angklung Orchester war ein Teil der ISIG, deren oberstes Ziel allerdings der Kulturaustausch sowie die Organisation von Reisen nach Indonesien war.
Im Laufe der Zeit wünschten sich die Mitglieder ein unabhängiges Orchester. Verschiedene Diskussionen führten zum Entschluss, ein Orchester getragen von einem eigenen Verein zu gründen. Aus der Isig hervorgegangen ist der heutige Verein Indonesia-Schweiz, mit dem wir stets in freundschaftlicher Verbindung stehen.

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Ein gemeinnütziger Verein entsteht

Die Gründung des autonomen Angklung Orchesters erfolgte am 31. Januar 1980 im kleinen Saal der Wirtschaft „zum Hegibach“. Von Kartodhiredjo Luwarso stammt der Name „Pada Suka“, was so viel heisst wie „gemeinsam und mit Freude“. Dieser Name passt sehr gut zu uns und gilt auch als Motivator. In der Nähe von Bandung liegt ein Dorf, das denselben Namen trägt.
Erster Präsident unseres Vereins wurde Roland Oldani. Mit Freude und einigem Stolz dürfen wir festhalten, dass eines der damaligen Gründungsmitglieder immer noch aktiv mitspielt: es ist Erika Günther (Sopran)

Die Vereinsziele, festgehalten in den Statuten, sind gestern und heute dieselben geblieben.

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Der weitere Weg

Die Voraussetzung für ein prosperierendes Vereinsleben war gegeben. Das Orchester gedieh. Rudi Wilopo stand dem neuen Orchester als musikalischer Leiter bis 1984 vor. Als erster Präsident amtierte von 1980 – 1986 Roland Oldani. Er berichtet aus dieser Zeit:

  

„Eine erste Sendung Instrumente, welche wir per Schiff importieren liessen, war derart mit Holzwürmern besiedelt, dass wir sämtliches Material vernichten mussten. Dieser Vorfall war für unseren neu gegründeten Verein ein schwerer Schlag, ganz abgesehen vom finanziellen Verlust. Doch die in späteren Folgen gelieferten Instrumente via das Konservatorium Karawitan in Bandung, brachten uns schliesslich eine umfangreiche instrumentale Erweiterung, sodass unserem vergrösserten und anspruchsvolleren Repertoire nichts mehr im Wege stand.“ (Der ausführliche Bericht findet sich in der Broschüre zum 25 Jahr-Jubiläum).

  

Zwei Kulingtang, manchmal auch eine Gitarre unterstützten bald schon die Angklungklänge der ersten Jahre. Armando Zack, danach alternierend Eugen Morf mit Martin Foeri und Thomas Fausch übernahmen das Dirigieren. Gönner und am Angklung Interessierte brachten Auftritte und wie Wysel Gyr, sogar einen ersten Auftritt im Fernsehen.

Als schmerzlicher Rückschlag musste das Orchester 1986 den Austritt des Präsidenten, Dirigenten und mehrerer Mitglieder entgegennehmen. (1988 – 1995 spielte ein weiteres Angklungorchester in der Schweiz mit dem Namen Kawan Kawan. Dieser Name weist heute auf die Lepra- und Kinderhilfe für Indonesien – Zürich hin.)

Die im „Pada Suka“ Verbliebenen hatten mancherlei Probleme zu bewältigen. Der Mitgliederbestand war empfindlich geschrumpft. In der Folge übernahm Thomas Fausch (1987 – 1999) die musikalische Leitung des Orchesters, unterstützt von der neu gewählten Präsidentin Edith Schaffter. Zeitweise zählte das Orchester bis über dreissig Mitspieler (1986), ein Bestand der sich in den folgenden Jahren bei gut zwanzig Spielern einpendelte.

Das Orchester strahlte wieder Harmonie und Freude aus.

Aus gesundheitlichen Gründen musste im Laufe des Jahres 1991 Edith Schaffter schweren Herzens als Präsidentin zurücktreten. Wann immer möglich, spielte sie weiter in den Proben mit. Sie blieb mit unserem Orchester bis zu ihrem Tode am 23. August 1993 herzlich verbunden.

Als Vizepräsidentin übernahm Sylvia Ziegler das Präsidium interimsweise für ein Jahr. An der Generalversammlung vom 25. Januar 1992 stellte sich für dieses Amt Margrit Wölfli zur Verfügung und wurde zur neuen Präsidentin gewählt.

Viele Auftritte, davon einer im Tagesfernsehen vom 10.11.1993, dazu jedes zweite oder dritte Jahr ein eigenes Konzert mit vorausgehendem Probewochenende, Feste und Feiern - wie im Fluge gingen sechs weitere Orchester-Jahre vorbei.

Wie angekündigt, trat Margrit Wölfli an der Generalversammlung 1998 als Präsidentin zurück. Neue Präsidentin wurde Ingrid Wild.

Zeitgleich beauftragte der Dirigent, Thomas Fausch, die Mitglieder mit der Suche nach einem neuen Dirigenten. Dass ihm eine ernsthafte Erkrankung zu diesem Zeitpunkt bereits zu schaffen machte, ahnte niemand. Leider machten sich diese Beschwerden immer mehr bemerkbar. Wir durften ihm im Kantonsspital Zürich noch ein Ständchen geben. Am 24. Mai 1999, an einem Pfingstmontag schloss er für immer die Augen.
Peter Wild hatte Thomas Fausch wann immer nötig vertreten. Er übernahm das verwaiste Dirigentenamt.

Unsere Orchestermitglieder zeigten, dass sie Probleme und schwierige Situationen basierend aus der Freude am Klang, am Zusammenspiel und dem Zusammengehörigkeitsgefühl heraus lösen können. Diese Basis wurde einmal mehr wichtig für das Weiterbestehen des Vereins und Orchesters.

Nach der Ankündigung vom 23.11.2000 des Rücktritts des gesamten Vorstands auf die Generalversammlung vom 27. Januar 2001 und einer möglichen Auflösung des Orchesters hin regte sich Widerstand. Die verbleibende Gruppe zeigte klar ihren Willen, das Orchester weiterzuführen. Neue Vorstandsmitglieder mit Margrit Wölfli als Präsidentin wurden gewählt. Am 23.02.2001 erklärte Peter Wild seinen sofortigen Rück- und Orchesteraustritt.

Unser Mitglied Isabella Haab zeigte sich bereit, als Dirigentin interim einzuspringen. Wir sind ihr dafür sehr dankbar. Dank ihrer fundierten musikalischen Ausbildung und Erfahrung waren wir bald wieder bereit, aufzutreten. Ihrem Wunsche entsprechend, suchten wir in den folgenden Monaten weiter nach einem neuen Dirigenten.

Der neue Start war gelungen!

Das Schicksal meinte es gut mit unserem Orchester und Verein, denn von nun an schwebte ein guter Stern über unseren Köpfen. Die Anfrage von Marianna Diriwächter: „Seid ihr bereit, anlässlich unserer GV und unseres Kasih Bunda-Festes aufzutreten?“ schenkte uns mit diesem Auftritt auch einen kompetenten und mit Indonesien verbundenen vortrefflichen Dirigenten, Andres Diriwächter. All sein Wissen und Können setzt er nun seit Jahren für die Prosperität unseres Orchesters wie auch für das Stimmen und Reparieren unserer Instrumente erfolgreich ein. Wir sind ihm dafür äusserst dankbar.

Besonders beeindruckend ist die Bereicherung durch das neu hinzugekommene Zusammenspiel von Alphorn mit Angklung. Gekonnt einander ergänzend finden sie stets besondere Anerkennung und Applaus. Welch wertvolle klangliche Brücke zwischen Indonesien und der Schweiz!

Und, nebenbei bemerkt, wo auf der Welt gibt es ein Angklungorchester mit Alphornklängen?

Die Präsentation unseres Orchesters veränderte sich und wurde unseren Bedürfnissen entsprechend angepasst. Die grossen Instrumentengestelle von Sopran bis Bass erhielten von unserem Dirigenten geschaffene kleine „Brüder“, die es jedem Mitglied ermöglichen, am eigenen Instrumenten-Gestell bis zu zehn Töne mitzuspielen. Die anfängliche Skepsis verflog rasch und mit der Erlangung einiger Routine kam Freude auf. Die Umstellung hat sich gelohnt!

Mit Freude machten wir unser Publikum erstmals am14. Juni 2009 im Stürmeierhuus von Schlieren auf diese Veränderung aufmerksam. Unser Konzert verbanden wir mit einer feinen indonesischen Mahlzeit und einem Bericht von Martin Foery der Lepra- und Kinderhilfe für Indonesien - Zürich. Seine Worte und Bilder zeigten anschaulich, wohin ein Grossteil unserer Spenden der letzten Jahre hinfloss.

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Karitative Tätigkeit

Von Anfang an war klar, dass der Verein karitativ tätig sein solle. Die Statuten legen fest, dass der Reinerlös von Auftritten und Konzerte für Hilfsprojekte in Indonesien und / oder andere gemeinnützige Projekte eingesetzt wird. Vorschläge dazu können der Vorstand wie auch die Mitglieder präsentieren. Sie werden an der Generalversammlung diskutiert und ein oder mehrere Projekte bestimmt. Es stimmt uns froh, wenn es gelingt, Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen.

Unterstützung fanden in den letzten Jahren verschiedenste Projekte der Stiftung Lepra- und Kinderhilfe für Indonesien Zürich, der Stiftung PanEco, Berg am Irchel, der Kasih Bunda Schweiz u.a.. Verwendet wurden die Spenden für die Erstellung von Waisenhäusern, Schulen, Werkstätten für Jugendliche, Wasserreservoirs, Hilfe bei der Bewältigung von Erdbeben und Flutkatastrophen, Operationen (z.B. für Kieferorthopädie) und für Reisanbau ohne Chemie etc.

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Mitglieder

Mitglied des Angklung Orchesters kann jedermann werden, der an Musik interessiert ist, Freude am gemeinsamen Musizieren findet und gewillt ist, die wöchentlichen Proben regelmässig zu besuchen und Auftritte wahrzunehmen.
Die Mitglieder anerkennen, dass der Verein nicht kommerziell ausgerichtet ist und der Reinerlös der eingespielten Gagen für Hilfsprojekte in Indonesien und / oder andere gemeinnützige Projekte eingesetzt wird. Sie kommen aus verschiedensten Berufsrichtungen und bilden ein wirkungsvolles kameradschaftliches Team der Zusammenarbeit auf musikalischer wie Transport bedingter Ebene.

Anfänger sind herzlich willkommen. Die Aufnahme ins Orchester erfolgt nach einer Einführungszeit von vier Monaten.

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Finanzen

Das Orchester finanziert seine Auslagen wie in den Statuten (Art. 4) festgehalten durch die Jahresbeiträge der Mitglieder von z.Zt. Fr. 50.00 und der Passiv-Mitglieder von Fr. 20.00. Dazu kommen die Zuwendungen der Gönner und der Reinerlös aus Auftritten und eigenen Konzerten.

Beeindruckend und anerkennenswert ist zudem, dass die Mitglieder sämtliche Reise- und Transportkosten zu den Auftrittsorten selbst tragen. Sie unterstützen damit den Reinerlös ganz erheblich.

Für die langjährige Verbindung und das kontinuierliche Interesse unserer Passivmitglieder und Gönner an unserer Musik und unseren Zielen sind wir sehr dankbar, sie bedeuten uns unentbehrliche stetige Motivation.

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Homepage

Seit Ende März 2003 kann das Angklung Orchester auf eine eigene Homepage hinweisen, initiiert durch die damalige Aktuarin Susanne Imboden und gestaltet von René Weber. Die Möglichkeit, Angklung-Instrumente erklingen zu lassen, gab ihr den Nimbus der Besonderheit! René Weber betreute sie bestens bis 16. März 2013. Nachfolger wurde Stephan Stillhart. Seit 2015 liegt sie nun in den fachmännischen Händen von Heinz Brenner.

Wir freuen uns über Ihren heutigen Besuch unserer Homepage.

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Reisen nach Indonesien

Eine Gruppe Angklungmitglieder bereisten 1990 Java, Bali und Lombok, besuchten Patenkinder und verschiedene von uns unterstützte Projekte wie das Kinderheim der Kasih Bunda und die Yayasan Pambudhi Luhur Schule in Cimahi. Herzlich wurden sie überall willkommen geheissen.

Weitere Reisen auf die verschiedenen Inseln Indonesiens folgten. So auch im Jahre 2013. Zusammen mit dem Dirigenten bereisten Mitglieder unseres Orchesters Java und Bali und packten die Gelegenheit, dort auch zu musizieren (siehe separaten Reisebericht in unserer Homepage). Sie war auch Anstoss für das Sponsoring einer Jacke, weissen Bluse und eines T-Shirt für Aktivmitglieder.

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Festliche Kleidung

Wie erreichen wir eine gute musikalische Darbietung?

Konzentration, Sicherheit, Ausstrahlung, Lächeln und auch hier gilt: „Kleider machen Leute“! Das Tenü des Dirigenten, festliche Batikkleider der Spielerinnen, Batikhemden der Herren unterstreichen jeden Anlass und weisen passend auf die indonesische Herkunft unserer Instrumente hin.

Die ersten Batikkleider, ein schwarz-brauner Sarong mit verschiedenfarbigen Blusen und Slendang, waren zu eng geworden. Neue selbst geschneiderte, in Blau gehaltene Orchesterkleider entstanden unter fachkundiger Leitung von Mitglied Sylvia Ziegler.

Mit grosser Freude und Stolz präsentierten wir am Fest zum 51. Jahrestag der Unabhängigkeit Indonesiens im Kursaal in Bern am 29. August 1996 das von der Indonesischen Botschaft in Bern erhaltene Geschenk; ein prächtiges in Rot und Gold gehaltenes Batikkleid.

Genau so schätzen wir die aus lindengrüner Batik hergestellten „Uniformen“ mit Blau-, Rot- und Goldtönen vermischt und einer farblich assortierten Seidenbluse. Dieses Präsent der Indonesischen Botschaft weihten wir am 24. August 2004 anlässlich der Aufführung zum Diplomaten-Empfang im Hotel Bellevue-Palace in Bern ein.

Indonesien hatte an der 61. Session der Kommission für Menschenrechte den Vorsitz inne. Sie fand in den Gebäuden der UNO in Genf statt.
Für die Abschlusszeremonie am Donnerstag, 21. April 2005 erhielt unser Orchester die Ehre, als kultureller Gruss den Teilnehmern und Teilnehmerinnen das indonesische Musikinstrument Angklung zu präsentieren. Ein aussergewöhnlicher und sehr eindrucksvoller Auftritt für uns alle.

Wie staunten wir, als ein jedes von uns anschliessend als Dank von Councellor Yusra Khan ein Päckchen entgegennehmen durfte. Die Damen erhielten ein prächtiges in Blau und Gold gehaltenes Batik-Kleid, die Herren ein Batikhemd.

Wir trugen diese Kleider erstmals am 18. September 2005 an einer eindrücklichen Geburtstagsfeier für Herrn Paul Muggler, dem Gründer der Kulturama Stiftung, Zürich, und erhielten so Gelegenheit an seiner gleichzeitigen Ehrung durch Stadträtin Monika Weber beizuwohnen.

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Proben

Verschiedene Orte dienten anfangs für die Proben (z.B. das Drahtschmidli in Zürich), doch dann bot uns das Schulhaus Riesbach in Zürich für viele Jahre Heimat. Ein ernstes Problem entstand uns durch den für 2004 geplanten Umbau. Wo finden wir mit unserem grossen Instrumentarium wieder einen ähnlichen Probe-Ort?

Wir schätzen uns glücklich, dass unsere wöchentlichen Proben (jeden Donnerstagabend von 19.00 – 21.15 Uhr) seit Juni 2004 in der Kantonsschule Limmattal in Urdorf stattfinden können. Sie ist sowohl mit dem öffentlichen Verkehr wie auch mit dem Auto gut zu erreichen.

Die Probenarbeit wird durch eine freundliche konstruktive humorvolle Atmosphäre gefördert und unterstützt, dank derer wir in der Lage sind, die Möglichkeiten und Klänge unseres Instruments erfolgreich zu vermitteln.

Die meist einmal im Jahr durchgeführten Probe-Wochenenden dienen der Vorbereitung auf ein Konzert oder auf einen Auftritt, aber auch dem unbeschwerten kameradschaftlichen Beisammensein. Allfällige Register- oder zusätzliche Proben bestimmt der Dirigent je nach Bedarf.

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Auftritte

Das Orchester dient der Wiedergabe und Verbreitung von indonesischen Volksliedern wie auch internationaler Weisen mit Angklung-Instrumenten (Art. 2 der Statuten).

Auftritte des Orchesters finden oft im Rahmen kultureller Veranstaltungen, zu Firmen- und Vereinsanlässen, für die Indonesische Botschaft, zu privaten und kirchlichen Feiern und in Altersheimen statt. Eigene Konzerte, meist alle zwei Jahre gegeben, vervollständigen die Darbietungen.

Auf Wunsch bietet unser Orchester dem Publikum die Möglichkeit, nach Angaben des Dirigenten eine Weise selbst mitzuspielen. Die Wirkung ist stets eine gelöste fröhliche Atmosphäre voller Staunen und Lachen.

Anfragen für Auftritte nehmen unsere Präsidentin oder unser Dirigent gerne entgegen.

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Jubiläumskonzerte

Das erste Jubiläum von zehn Jahren stand bevor und erhielt mit einem Konzert am 31. März 1990 im Kirchgemeindehaus Balgrist eine würdige Feier verbunden mit der Ernennung unserer ersten Ehrenmitglieder und einem feinen indonesischen Essen.

Wir hatten gehofft, unser Konzert zum 20jährigen Bestehen unseres Orchesters noch im Beisein unseres Dirigenten Thomas Fausch geben zu können. Es fand im Gedenken an ihn am 24. September 1999 in der Wasserkirche Zürich im Beisein des Indonesischen Botschafters mit anschliessendem Apéro statt.

Über mehr als ein Jahr zuvor starteten wir die vielfältigen Vorbereitungsarbeiten für unser Konzert und das Fest zu den 25 Jahren unseres Bestehens. Wir freuten uns darauf, denn es sollte zu einem besonderen Höhepunkt für alle werden.

Dem unserem Orchester zugrunde liegenden kulturellen und karitativen Gedanke verdankten wir die Ehre und Zustimmung der Stadt Zürich, unser Jubiläumskonzert vom 12. November 2005 in der grossen Halle des Stadthauses von Zürich durchzuführen. Welch stilvolle Umgebung für den Empfang unserer Zuhörer und Gäste für die Feier eines Vierteljahrhunderts unseres Angklung-Orchesters wie auch für die besonders betreute Indonesische Botschaft, vertreten durch Mme. Budi Dhewajani und weiteren Botschaftsangehörigen! Den damit verbundenen Apéro zelebrierten wir in den oberen zum Bersten vollen Bogengängen.

An der Brüstung der Galerie hing erstmals unsere neue Vereinsfahne. Ihre rot-weissen Farben verbinden gekonnt die beiden Motive der Länder Indonesien und der Schweiz. Entworfen und genäht hat sie unser Ehrenmitglied Margrit Müller.

Dieser Tag der Jubelfeier diente ebenso dem erstmaligen Verkauf der lange vorbereiteten CD wie auch einer Broschüre, die über unser Instrument und die Entstehungsgeschichte unseres Orchesters verbunden mit persönlichen Aussagen unserer Mitglieder berichtet. Die Mühe hatte sich gelohnt, welch ein fröhliches unvergessliches Fest!

Kurz darauf, am 27. November 2005 wurde unterstützt von Marianna Diriwächter das Länzihuus in Suhr Ort einer zweiten ebenso festlichen Jubiläumsfeier mit vielen Freunden unserer Musik.

Unseren beiden Konzerten vorausgegangen war ein für unsere Aktiven, Angehörigen und Gründungs-mitglieder organisiertes Jubiläumsfest, und zwar als Anerkennung und herzliches Dankeschön an die Aktiv-Mitglieder für ihre Treue und unverzichtbare Mitarbeit. Wie freuten wir uns, jedes Aktivmitglied mit einem roten T-Shirt, farbig bemalt mit Bambus (gezeichnet von Margrit Müller) und unserem Namenszug in Gold zu beschenken. Es wurde zum speziellen „Erkennungszeichen“. Wichtig z.B. an unserem Auftritt im Palais des Nations in Genf, wo es darauf hinwies, wer zu unserem Orchester gehörte.
Das Gründungsmitglied und die zugleich bekannte Künstlerin Marianne Theis erfreute uns mit der Überreichung eines stimmungsvoll gemalten Angklung-Gemäldes. Ihr verdanken wir ebenso unser Briefkopf-Sujet.

30 Jahre Orchester und Verein und einmal mehr Grund und Gelegenheit, unseren Mitgliedern, unseren treuen Passivmitglieder, Gönnern und den vielen, die uns mit ihrem Interesse an unserer Musik immer wieder unterstützen mit einem Konzert von Herzen Danke zu sagen.

Die Wahl für unser erstes Jubiläumskonzert fiel auf Winterthur. Im ref. Kirchgemeindehaus in Winterthur-Stadt und im Beisein des Indonesischen Botschafters, H.E. Djoko Susilo und weiteren Botschaftsangehöriger, erklangen am 7. November 2010 unsere freudigen Jubiläums-Melodien. Anregende Gespräche begleiteten das anschliessende gesellige Beisammensein mit unseren Besuchern bei Speis und Trank.

Grosses Vergnügen bereitete dem Orchester die Chance, das zweite Jubiläums-Konzert vom 14. November 2010 in der grossen Kirche zu St. Jakob in Zürich geben zu können. Die beeindruckende Grösse und die Akustik der Kirche, die Ruhe und die Konzentration auch der Zuhörer unterstützten die Darbietung und den Erfolg. Gerne verweilten unsere Gäste noch etwas länger plaudernd und den angebotenen Apéro geniessend bei fröhlichem Gedankenaustausch.

Auch hier ging am 16. Mai 2010 ein überaus fröhliches Jubiläumsfest für Aktive und Gäste in der Trublerhütte in Schlieren voraus, gepaart mit verschiedensten Darbietungen.

Unsere nunmehr 35 Jahre feiern wir mit einem Konzert am 10. Oktober 2015 in Winterthur Seen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Nähere Angaben finden Sie in unserer Homepage.

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Transportprobleme?

Bis zur Jahrhundertwende bewältigten wir die Instrumenten-Transporte stets mit unseren Autos, was im Laufe der Zeit und der grösseren Anzahl Instrumenten-Gestelle etwas schwierig wurde. Geschickt löste unser Dirigent Andres Diriwächter das Problem. Kurzerhand stellte er dafür sein Auto zur Verfügung. Es wurde bis in die hinterste Ecke voll bepackt. Das war ihm nicht genug, um auch noch Mitglieder mit seinem inzwischen grösser gewordenen PW mitnehmen zu können, kam ein Anhänger dazu, erstmals eingesetzt am 6. Oktober 2007 für die Fahrt unserer Instrumente zu einem Wochenende in Gwatt. Zu wissen, dass jeweils all unsere Instrumente gut zu den Auftrittsorten unterwegs sind, ist eine riesige Erleichterung für die wir nicht dankbar genug sein können.

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Heutiges Repertoire

Viele traditionelle Angklung-Melodien berichten vom Alltag der Menschen in Indonesien. Sie erzählen von der Lebensfreude, dem pulsierenden Leben ihrer Region und lassen in Tönen herrliche Bilder mit satten Farben entstehen. Wir interpretieren sie mit grosser Liebe und Respekt.

Die Jahrzehnte des Musizierens als Orchester brachten zusätzlich ein beachtliches Repertoire internationaler, schweizerischer wie auch geistlicher Melodien hervor.

Durch zusätzliche Arrangements unseres Dirigenten mit Melodien für Alphorn und Angklung gewann unser Musikangebot eine weitere neuartige, glänzende Farbe hinzu. Diese bedeutsame musikalische Verbindung zwischen Indonesien und der Schweiz möchten wir nicht mehr missen!

Ein reichhaltiges Repertoire steht bereit, aus dem das Orchester immer wieder schöpfen kann. Es bildet die Basis, vielseitig eingesetzt zu werden.

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Indonesische Botschaft für die Schweiz und Lichtenstein

In all den Jahren durfte das Orchester durch die Indonesische Botschaft in Bern und Genf, die jeweilige Indonesische Botschafterin oder den Indonesischen Botschafter sowie den Botschaftsangehörigen wertvolle Unterstützung und Zustimmung entgegen nehmen. Oft entstand eine freundschaftliche Beziehung.

Seit Jahren sorgt die Indonesische Botschaft dafür, dass die Orchestermitglieder an Auftritten repräsentativ gekleidet sind. Wie bereits erwähnt, verdanken wir ihr die sehr schönen Batikkleider und den Outfit des Dirigenten. Auftritte erhalten damit eine besondere feierliche Note, die die Angklung-Melodien unterstützen.

Dass die Botschafterin oder der Botschafter Indonesiens mit weiteren Botschaftsangehörigen an Konzerten des Angklung Orchesters meist persönlich teilnehmen, ist für die Mitglieder wie für die Konzertbesucher sehr eindrücklich und wertet den jeweiligen Anlass wesentlich auf. Ihre Wertschätzung und das immer wieder erhaltene Lob bedeuten uns auch Motivation.

Nach wie vor ist es den Mitgliedern ein Anliegen, die Angklung-Musik und die indonesische Folklore einer weiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen und als musikalische Brücke zwischen Indonesien und der Schweiz zu dienen.

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Resümee

Viele Auftritte und Konzerte in Eigenverantwortung haben den Weg des Orchesters begleitet, haben Spuren hinterlassen, zu wunderbaren Begegnungen mit vielen aussergewöhnlichen Menschen geführt. Sorgfältige Vorbereitung im Team und Organisation waren eine wichtige Voraussetzung für Dirigent und Mitglieder, Auftritte ruhig angehen zu können. Die positive Ausstrahlung und die Zuverlässigkeit, diese Kontinuität verschafften unserem Orchester weitere interessante Auftritte und verhalfen zu einem guten Namen.

Darbietungen aus der traditionellen indonesischen Kultur wurden in unsere Konzerte eingebaut wie Tänze, vorgeführt durch unser Mitglied Nyoman Hartini Rutzer, Gesang, oder z.B. 1992 die Vorführung des geschätzten Pa Haka Tahir unterstützt durch Kurt Hösli, die mit Trommelklängen und Rhythmen die Zuhörer verzauberten. Und nicht zu vergessen – „Liebe geht durch den Magen“ – oft war es möglich, unsere Konzerte oder die Generalversammlung mit einer feinen indonesische Mahlzeit anzubieten.

Unser Orchester hat das Glück, stets auf engagierte Mitglieder zählen zu dürfen, die ihm über lange Jahre mit Freude und vielseitigem Einsatz treu bleiben. Sie bilden die unverzichtbare Basis, den „harten Kern“.

Erwähnung darf hier auch unser ehemaliges Ehrenmitglied Hildi Hösli erfahren. Sie spielte nicht nur lange in unserem Orchester mit, sondern arbeitete mit dem Instrument Angklung erfolgreich viele Jahre therapeutisch mit Betagten und Behinderten. Ihr Arsenal an Instrumenten durften wir mit grossem Dank übernehmen.

„Angklung“ ist zu einem Teil meines Lebens geworden, den ich nicht missen möchte. Seit vielen Jahren Aktivmitglied, darf ich auf sechzehn Jahre als Präsidentin dieses Vereins und Orchesters mit einer stets stattlichen Anzahl interessiert beteiligter Mitglieder, einem engagierten Team im Vorstand und ideenreichen kompetenten Dirigenten zurückblicken. Eine an vielfältiger Arbeit und Begegnungen intensive Zeit. Sie brachte mir viele neue Erfahrungen.

In die Zukunft blickend war mir bewusst, dass es Zeit war, für eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger im Amt besorgt zu sein. Mit Freude konnte ich mit meinem Rücktritt als Präsidentin an der 31. Generalversammlung vom 12. März 2011 die neue Präsidentin, Pia Brissard, begrüssen. Sie steuert seither zusammen mit dem Vorstand und Dirigenten das weitere Schicksal unseres Vereins und Orchesters.

Mit der im Musizieren und mit all der in der Musik inne liegenden Kraft wünsche ich unserem Angklung Orchester weiterhin Prosperität und Erfolg, ganz dem Namen unseres Orchesters verpflichtet: „pada suka“ oder gemeinsam und mit Freude.

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Margrit Wölfli
alt Präsidentin
(1992 – 1998, 2001 – 2011)